22. Juli 2014

Zander im Kraut

Zander im Kraut

Letzte Woche ging’s wieder einmal in’s Allgäu zum Zander und Barschfischen – Mittwoch Mittag bei vollem Badebetrieb am See angekommen, gestaltete sich das Slippen & Booteinräumen etwas schwerer wie gewohnt, aber in der Ruhe liegt ja bekanntlich die Kraft. Im Zickzack gings durch die Badegäste raus auf den See. An der Wasseroberfläche war einiges los und die Fische schienen aktiv zu sein, was mich gleich zuversichtlich machte, dass auf die Kammschupper doch was gehen sollte.

An einem Hafen auf der Suche nach Köderfischen stieg mir gleich zu Beginn ein 60er Aitel auf die „hinterhergechleppte Made“ ein. 1-2 kleinere Aitel bis ca. 10 cm konnte ich auf Sicht auch noch fangen, allerdings waren nirgends Lauben im Hafen zu finden. So ging’s erstmal mit Kunstköder zum Schleppen raus auf’s Freiwasser, aber außer einer Seeforelle um die 50cm, ging nicht viel.

 

Seeforelle

 

Mit zwei lokalen Kollegen, die am frühen Abend dazustoßen, fuhren wir weiter an die Krautbänke. Dort konnten wir zwar auch keine beißfreudigen Räuber antreffen, aber dafür Lauben en‘ Masse. Ein paar kleinere Barsche, die wir bei den Laubenschwärmen beim Rauben beobachten konnten, gesellten sich auch noch dazu. DIe ausgelegten Lauben blieben Nachts leider unbemerkt.

Am nächsten Tag sollte es dann aber endlich soweit sein und ich durfte beim Werfen mit dem D’FIN von Daiwa wahre Sternstunden erleben.
Morgens um 5:30 Uhr sollte es wieder zu den Krautbänken gehen, da sich dort immer wieder Fische aufhalten und man nur zur richtigen Zeit am richtigen Kraut sein muss. Auf dem Weg dorthin probierte ich noch einen neuen Wobbler – den Tiny Bone von Cormoran beim Schleppen aus. Bereits nach 10 Minuten verneigte sich die kurze „TX4 Lure Dancer“ und auch die Bremse der Black Star Z meldetet sich sofort. Kurze hecktische Fluchten ließen mich eine Forelle vermuten, was sich nach längerem Drill auch bestätigte, eine kampfstarke Mitte 50er Seeforelle kam pünktlich mit dem Sonnenaufgang zum Vorschein.

 

Seeforelle im Kescher

 

Kurz vor den Krautbänken fing die Bremse erneut an zu singen und ein verwunderlich kleiner Hecht um die 50cm kam mit dickem Krautbündel wie ein ganz Großer an. Der zweite Fisch auf den Tiny Bone innerhalb von einer halben Stunde verwunderte mich doch ein wenig, vor allem in der kurzen Zeit. Wieder einen fängigen Wobbler gefunden, auf den ich lustigerweise von einem der lokalen Kollegen aufmerksam gemacht wurde, der damit bereits gut Zander & Hecht fangen konnte.

Weiter ging’s mit dem D’FIN beim Werfen an den Krautbänken auf Barsch und Zander. Bei den ersten 3-4 Krautbänken war nach längerem abfischen nichts zu holen. Doch an der nächsten Krautbank bekam ich einen schönen Biss, der mich auf einen schönen Barsch hoffen ließ. Ein kanpp 40cm großer Hecht schnappte sich anstatt dessen den 10cm langen Gummifisch, der zum Glück, bei dem dünnen Vorfach, direkt an der Lippe hing.

 

D-Fin Hecht

 

Danach an der nächsten Bank ging dann richtig die Post ab. Zuerst konnte ich 6-7 schöne Barsche zw. 25-35cm fangen, die bemerkenswert spitz bissen und meist an der Oberlippe außen gehakt waren.

Barsch3 Barsch5 Barsch7

 

Und nach kurzer Beisspause, spürte ich zweimal innerhalb von 20 Minuten einen schönen Tock und zwei kleinere Zander um die 50 cm kamen an’s Tageslicht.

D-Fin Zander Zander im Kescher

 

 

Die nächsten Krautfelder waren wieder überraschender Fischleer und beim Blick auf die Uhr, die bereits 10:30Uhr anzeigte, befürchtete ich langsam ein Ende der aktiven Beisszeit. Doch schon kurz darauf, drehten die Barsche wieder richtig auf und auch die Zander waren Mittags in der prallen Sonne noch aktiv. Bis 11:30 konnte ich weitere 7-8 schönere Barsche und 2 weiter Zander fangen, der Größte mit 55cm. Ja die Größe kann man sich leider nicht immer aussuchen, trotzdem hat’s Werfen mal wieder richtig Spaß gemacht, mit so einer hohen Biss- und Fischfrequenz, wie man sie leider nicht oft beim Fischen erlebt.

 

Barsch6Barsch1
Barsch4

 

Zander im Kescher1Zander im Kescher2D-Fin Zander1

 

Entspannt ging’s also pünklich um 12 Uhr zum Siesta machen in Schatten mit Gulasch und Bier.
Abends holte ich noch einen Kollegen ab, der sich mit auf’s Boot gesellte. Weiter versuchten wir unser Glück im Kraut, allerdings in einem anderen Eck des Sees, wo die Wasserfarbe sichtlich anders und klarer war. Außer einem schönen Zandernachläufer bis zum Boot hin, den ich so auf ca. 70 cm geschätzt hab, und einem kleinerem Zander um die 40cm, war leider nichts mehr.

Über Nacht sollte es dann wieder zu den am Vormittag erfolgreich befischten Krautbänken gehen, wo einer der lokalen Kollegen auch bereits auf uns wartetet.

Gerade als der lokale Kollege seine zweite Grundrute mit Laube bestücken wollte, hörte ich schon seinen Bissanzeiger laufen. In der Dämmerung kam gleich der erste kleiner Zander zum Jagen in das gerade einmal 2-2-5 Meter tiefe Wasser, der anscheinend auch nicht alleine unterwegs war. Denn nach dem ersten versorgten Zander, der wieder schwimmen durfte, ging gleich die zweite abgelegte Rute meines Kollegen, und dass bei geschlossenem Rollenbügel, denn der Zander nahm die Laube noch direkt beim Absinken. Diesmal kam ein maßiger Zander an’s Boot, was in der kurzen Zeit wirklich unglaublich war!

Innerhalb von 10 Minuten konnte mein lokaler Kollege 2 Zander fangen, der dabei auch ganzschön in’s Schwitzen kam und daraufhin auch das Fischen einstellte, da er in der Nacht auch noch zur Ruhe kommen wollte.

Weiter ging das Spiel aber mit meiner Schwimmerrute, die direkt am Kraut nach ca. 5 Minuten ihren Knichlichttanz aufführte. Diesmal hing allerdings a Hechtal um die 35cm, der zum Glück auch ganz vorne hing, am Haken. In der Nacht tauchte das Knicklicht, ähnlich wie beim Aalfischen, noch 3-4 mal ab und brachte mir noch 3 weitere Zander bis zu 53cm in der Nacht.

Am Freitag ging’s nochmal zum Werfen, allerdings wollten die Barsche und Zander einfach nicht mehr so richtig. Erst am Nachmittag konnten wir noch ein paar kleinere Barsche überlisten und auch 2 kleiner Zander um die 40cm konnten dem D-FIN wieder nicht widerstehen. Am Abend waren wir noch bei einem „Kastenfischen“ eingeladen, bei dem in netter Runde mit Bier gefachsimpelt und Abends die Ruten ausgelegt wurden.

Mit Lagerfeuer & Würschtl am Spieß ging’s noch bis spät in die Nacht und meine Bissanzeiger meldetet sich sogar einmal mit einem kleinen Zander, der wieder schwimmen durfte.

Samstag ging’s dann gleich weiter zum Weisswiascht- Frühstück raus auf’n See im Bootsverbund, wo ca. 5-6 Boote aneinandergebunden waren und sich ein regelrechter „Weisswurscht-Äquator“ auf’m See bildete, wirklich a Schau!

 

Weisswurscht

 

Insgesamt war’s wirklich eine absolut tolle Woche im Allgäu, mit super Leuten, Sternstunden & viel Fisch!

Hoffe ihr hattet auch einen fischreiche Woche und seid in Gedanken auch schon wieder am Wasser, dickes Petri!

Alex

Sundowner