31. Dezember 2021

Im De“zander“ am Po!

Zwischen Weihnachten und Silvester ging es wieder nach Italien an den Grande Fiume Po zum Zanderangeln.

Was gleich in den ersten zwei Stunden abging, haben wir so auch noch nicht erlebt.

Jeder Fluss hat seinen eigenen Charakter, gibt und nimmt. Am Po bestimmt der Wasserstand und Strömungsdruck das Beissverhalten und die Beisszeiten der Zander, dass haben wir auch bei dieser Tour wieder deutlich gemerkt.

Manchmal wartet man Tagelang auf den ersehnten Biss und ist schon am verzweifeln. Und manchmal passt einfach alles und man kann sein Glück kaum fassen.

Erster Tag, erste Stelle, erster Wurf – „PD“ Personal Dream von Alex Schütte

Beim 2. Wurf kurz vor’m Boot gab’s wieder ein Einschlag – Beisszeit!

Unser Freund & Gast Matze machte darauf einen Köderwechsel und seinen 1.Wurf… „Boom“ – dritter Zander in Reihe auf den selben Köder. Die Silhouette, Kontrastfarben, Größe und Laufverhalten können an manchen Tagen wirklich eine große Rolle spielen.

Meisten kommt es aber auf das richtige Ort- und Zeitfenster an – bei diesem Tour-Start hat anscheinend alles gepasst.

Der erste Zander in einem neuen Gewässer ist immer etwas Besonderes, Petri Heil, Matze! Was für eine Schönheit…

Danach ging’s zum Vertikalfischen und die Zander waren noch in Stimmung, zumindest in der ersten Drift.

„Wie fühlt sich so ein vertikaler Biss im Hautstrom eigentlich an?“ frägt sich natürlich jeder am Anfang.

Da gibt es verschiedene Kategorien:

  • Der „Volleinschlag„: ruckartiger Schlag/Rute wird nach unten gezogen, definitiv „PD“- passiert leider nicht so oft.
  • Der „Ruckler/Hebebiss„: ruckelnde Bewegung am Köder spürbar, Köderdruck fällt plötzlich weg.
  • Der „Sanfte/Dumpfe„: ein kurzer, sanfter oder dumpfer Stoß, oft nur etwas härter wie das Grundaufkommen.

Dazwischen gibt es natürlich viele Kombinationen und manche Bisse bleiben einzigartig und unvergessen im Fischergedächtnis abgespeichert. Beim ersten Vertikalbiss erschrecken sich auch viele Leute, das kommt gerne mal vor, nur die Rute sollte man dabei bitte nicht loslassen, was leider auch schon passiert ist.

Dieser schöne Zander zauberte Alex einen schönen Schlag in den Arm und schob den Köder etwas nach oben beim Einsaugen (Hebebiss).

Nach der ersten Drift schien der ganze Zauber allerdings wieder vorbei zu sein und die letzten Stunden ging leider garnix mehr. Der Grund dafür kam in der Dunkelheit…

Über Nacht gab es einen Wasseranstieg von ca. 20 Zentimeter und eine komplette Wasser-Eintrübung, die hart an der fischbaren Grenze war. Aber auch in den klareren Seitenärmen des Po’s waren die Zander an dem Tag einfach nicht aktiv. Das passiert gerne mal, wenn am Vortag ein größeres Fressen (Wasseranstieg in der Nacht) stand fand.

Am 3 Tag gab es auch im Hauptstrom etwas Hoffnung und ein bisschen weniger „Kaffeebrühe“ als am Vortag.

Hartnäckigkeit zahlt sich bei solch schwierigen Bedienungen öfter mal aus, wobei man dabei natürlich auch immer mit Schneidertagen zu rechnen hat. Diesmal ging unsere Rechnung auf und unser gebürtiger Bodenseer aus Friedrichshafen und Berufsfischer-Enkel Matze wurde pünktlich zur Beisszeit mit einem richtig schönen Zander belohnt, Petri Heil!

Zander in der Größe sind definitiv schon stramme und korpulente Raubfische. Matze’s Zitat: „Da hängt einfach ganix durch wie beim Hecht, ein einziger Muskelstrang und das Beste, er riecht auch noch gut, richtig geil!“

Am letzten Tag gab wieder einen super Abschlussfisch und ein „Personal Beast“ für Matze, sakrisches Petri Heil!

Ein richtig geiler Fisch, der natürlich wie alle anderen Zander wieder schwimmen durfte.