Monster-Zander aus der Heimat!
Das war der unglaublichste Alpen-Zander, den wir bis jetzt sehn durften und auch noch der aller-erste Fische auf dem neuen Guidingboot „Alpiana“ – einfach da Wahnsinn!
Zitat: „Das war der krasseste Drill meines Lebens, der Fisch hat die Oberfläche so hart durchbrochen und wollte mit seinen Kopfschüttlern garnicht mehr aufhören!“
Die Uroma durfte natürlich auch wieder schwimmen – Ein Herz für Fisch und Natur! 💙💙💙
Für die skandinavische Fachpresse hat Alex Schütte ein Bericht über seine Entwicklung beim Zanderfischen und einen der größten Fange seines Lebens geschrieben – viel Spaß beim Lesen!
Die Erlebnis-Story von Alex Schütte:
Seit ungefähr 6 Jahren steht bei mir der Zander absolut im Vordergrund und scheint auch absolut „meine große Liebe“ zu sein. Zumindest bekomme ich von diesen schönen Stacherittern einfach nicht genug und habe wirklich sehr viel Zeit und Ausdauer diesem faszinierendem Raubfisch gewidmet und habe auch sehr viel beim Zanderfischen gelernt. Auch wenn der Hecht mich über 15 Jahre begleitet hat und ich auch richtig schöne Exemplare bis 14 Kilo fangen konnte und natürlich auch immer noch gerne auf ihn fische, haben mich diese Stachel- und Streifenträger wie Barsch und Zander einfach komplett in den Bann gezogen.
Der Charakter dieser Fische ist auch einfach ganz anders und meiner Meinung etwas ganz besonderes. Der Hecht kam mir immer recht böse, unruhig und aggressiv vor – harte Bisse, viel Gezappel und teils auch lange und kräftige Fluchten mit akrobatischen Hecht-Sprüngen an der Oberfläche. Blutige Finger und auch mal Schnittverletzungen, die nicht mehr aufhören wollten zu bluten, gehören zur Hecht-Fischerei dazu – allerdings vermiss ich das wirklich am wenigsten. Obwohl es inzwischen auch schon ein paar Zander geschafft haben mir blutige Andenken zu hinterlassen – ich weiss inzwischen wie sich ein Vampirbiss mit spitzen Hundszähnen anfühlt und auch wenn man den Stachelkamm oder die Rasierklingen am Kiemenbogen abbekommt. Daher ist natürlich auch beim Zanderfischen Vorsicht geboten.
Oft sind die Fische aber auch sehr friedlich und wollen einen nur mit ihrem aufgestellten Stachelkamm, gespreizten Kiemen, Maulgeschnappe oder kurzen Kopfschüttlern beeindrucken, was ich einfach richtig geil und super schön finden. Sie sind auch nicht so unruhig und aggressiv in den Händen wie Hechte.
Wobei ein Zander auch im Drill, der Landung und beim Zurücksetzen ordentlich Gas geben kann. Manchmal wird man mit winkenden Brust- und Bauchflossen begrüsst, wenn sich der Zander seitlich auf die Oberfläche hinlegt und seine ganzes Profil zum Vorschein kommt. Und manchmal verabschiedet er sich beeindruckend mit einem ordentlichen Spritzer oder einer frischen Wasser-Dusche durch einen harten Paddel- bzw. Schwanzflosseschlag.
Der knallharte Biss, der wie ein elektrischer Schlag durch die Rute schisst, die harten Kopfschläge und auch die riesen Paddels/Schwanzflossen, die richtig Druck aufbauen können sind auch absolut beeindruckend und können auch süchtig machen.
Auch die verschiedenen Methoden, wie das Jiggen am Grund/Mittelwasser und das Vertikalfischen, was mittlerweile zu einem meiner Liebling-Methoden geworden ist und ich mir auch selber beigebracht habe, kann genauso süchtig machen.
Allerdings konnte ich das Vertikalfischen erst in Italien, wo ich mittlerweile seit 5 Jahren regelmäßig fische und geführte Zandertouren anbiete erst perfektionieren. Ähnlich wie beim Pelagischen Fischen – da ist erst der Knoten so richtig in Schweden vor 3 Jahren geplatzt.
Der Bestand und die Frequenz ist in beiden Länder schon ganz anderes, wie bei uns in den Alpen oder an der Donau und Kanälen, wo ich das Zanderfischen mit Gummifisch gelernt habe.Gerade vom Ufer, wenn man mit unlösbaren Hänger zu kämpfen hat, kann da einem schnell die Lust vergehen bzw. wie mir die Köder ausgehen. Man kommt auch nicht unbedingt an die besten Stellen, deshalb steh ich auch total auf die Bootsfischerei – man hat einfach mehr Ruhe, Möglichkeiten und kann auch mal einen Hänger lösen.
Wobei die Ufer-Fischerei auf Zander auch nicht zu unterschätzen ist – knallharte Strömungsbisse auf voller Wurfdistanz und auch der Drill in der Strömung können sehr viel Spaß machen.
In Italien durfte ich gerade in den letzten Jahren wirklich beeindruckende Zander mit bis zu 9,4kg fangen, und nach und nach konnte ich so viel Erfahrung mit nach Hause mitnehmen und übertragen. Gerade in 2019 konnten ich zusammen mit meinen Gästen so glücklicherweise richtig kapitale Exemplare bei uns daheim in den (Vor-) Alpenseen fangen.
Den unglaublichste Alpen-Zander, den ich bis jetzt sehn durften und auch noch der aller-erste Fische auf dem neuen Guidingboot „Alpiana“ habe ich auch vor ein paar Monaten beim Vertikalfischen gefangen.
Wir haben keine 10 Minuten gefischt und ich war auch gerade noch mitten im Erzählen und Erklären, worauf man beim Vertikalfschen und der Köderwahl beachten sollte, als auf einmal aus dem nichts meine Rute ca. 30 Zentimter, wie von Geisterhand mit einem harten Schlag nach unten gezogen wurde
Der Fisch ist wirklich wie eine Bombe eingestiegen und hat im Drill seine ganze Lebenserfahrung, Kraft und Gewicht eingesetzt – ca. 20 Jahre alt und 12kg+ schwer!
Was mich auch schwer beeidruckt hat war das panzerartige Schuppenkleid, solche Kammschuppen haben ich zuvor noch nie gesehn. Auch die dunkle und metallartige Färbung fand ich echt krass. Dieser Zander hat den Namen „Stachel-Ritter“ mehr wie verdient – ein silbriger Panzer wie ein Kettenhemd aus dem Mittelalter, einfach wahnsinn.
Die dunkle Färbung kommt durch das klare Wasser in unseren Alpenseen und durch ihren hauptsächlichen Lebensraum im Freiwasser, wo sie sich gerne aufhalten und so am Besten getarnt sind und auf Renken-, Saiblings- und Seeforellenjagd gehen können
Der Fisch hat mich mehr wie beeidruckt und war bis jetzt auch mein schwerster Zander, das hab ich gleich beim rausheben aus dem Kescher gemerkt – der Fisch war schwerer wie viele Hecht, die ich bis jetzt fangen durfte.
Und für alle die meinen Zander sind im Drill langweilig, das kann ich überhaupt nicht bestätigen. Gerade solche massiven Zander aus dem Stillwasser mit ihrem Kampfgewicht, aber auch schlankere Strömungs-Zander geben ordentlich Gas!
Das war auch definitiv der krasseste Drill meines Lebens, der Fisch hat die Oberfläche so hart und schlagartig durchbrochen und wollte mit seinen Kopfschüttlern garnicht mehr aufhören! Als er sich kurz beruhigt hatte, hat er sichgleich mit einem harten und lauten Schwanzflossenschlag auf die Wasseroberfläche geich wieder in die Tiefe verabschiedet und der Kampf ging mit harten Kopfschlägen und knarzender Schnurbremse der Baitcaster gleich weiter.
Der erste Kescherversuch ging total in die Hose, da ich den Fisch selber landen wollte, aber den Kescher zu früh von einem meiner Gäste in die Hand bekommen hab und somit auch keine Schur mehr aufkurbeln konnte Die Rute ging also immer höher und höher und ganz oben angekommen, ging der Fisch natürlich am Kescher vorbei, da ich nur noch die ersten 5 Zentimter meiner weichen Rutenspitze zum dirigieren hatte. Das hat der Zander natürlich ausgenutzt und der Nervenkitzel ging weiter. Schnell den Kescher bei Seite geworfen und zum Glück ging der Fisch auch gleich wieder in die Tiefe, dass ich wieder Druck aufbauen konnte und den Fisch auch wieder mit der Rute führen konnte. Dann ging das Chaos los, mit Schnur in der Geberstange und Rutenspitze im Kescher festhängend. Als er dann aber nach der ganzen Aufregung das zweite Mal an die Oberfläche kam, konnte mein Gast den Zander zum Glück sicher landen. Ja, manchmal hat man Glück beim Fischen und manchmal einfach Pech. Ich sag auch immer zu meinen Gästen, meistens steht der Name des Fängers schon auf dem Fisch oder halt auch nicht – das ist Fischen!
Glücklicherweise hat mein zweiter Gast das halbe Spektakel mit seinem Handy mitfilmen können. Den Drill und die Aufnahmen möchte ich, zusammen mit ein paar anderen Bomben-Fischen in 2020 auf unseren neuen 1.Fischermesse am Achensee als Videopremiere herzeigen. Uns so ein Fang gehört natürlich gefeiert, daher gehen wir danach gleich noch in eine Aftershow-Party über, mehr Informationen gibt es aber in ein paar Tagen.
Das Gewässer möchte ich zum Schutz und Wohl solcher Fische und intakten Gewässer, wo die Fische noch zu solchen kapitale Größen abwachsen können, nicht in die Öffentlichkeit geben.
Als professioneller Guide teile ich aber gerne mein Wissen und solche Gewässer mit meinen Freunden, Kollegen und Gästen, außer es handelt sich um reine Küchenfischer. Die sind bei mir absolut an der falschen Adresse, wobei ich natürlich auch gerne mal einen Barsch, Zander oder Hecht für die Küche verwerte. Aber in der richtigen Größe und auch nicht zu viele im Jahr, da wir einfach nicht mehr den selben Bestand wie vor 100 oder 50 Jahren haben. Daher werde ich mich nächstes Jahr auch mit Freunden und Kollegen intensiv für ein nachhaltiges „Küchenfenster“ mit unserem neu gegründeten „Verband für Fisch- und Gewässerschutz“ in Zusammenarbeit mit anderen Verbänden hier in Österreich einsetzen.
Vielleicht schaff ich es auch in den nächsten Jahren mal zum Barschfischen nach Dänemark, in das Land der Urväter der modernen Fischerei. Eure dänsichen Barsch-Schönheiten beobachte ich schon lange in den sozialen Medien und reizen mich ungemein.
Oder ihr kommt uns gerne mal in den Alpen besuchen –
In dem Sinne, alles Gute, Petri Heil und vielleicht bis bald!